Wie so oft steht auch am Beginn dieser Geschichte eine Reise. Mathäus Mahler (geb. 1881 in Roth, Neu-Ulm), der Grossvater der heutigen Gebrüder Mahler Kurt und Markus, wanderte 1899 von Deutschland in die Schweiz ein.

Hier gründete er 1913 eine Familie und arbeitete als Maurer und Zementierer. Nur 15 Jahre nach seiner Ankunft musste er die neue Heimat wieder verlassen – für den Krieg.

Glücklicherweise kehrte er 1919 unversehrt zu seiner Familie zurück. Diese Heimkehr war auch ein Neuanfang. Denn in diesem Jahr entschied sich Mathäus Mahler für den Schritt in die Selbstständigkeit.

Das Unternehmen von Mathäus Mahler war ein für jene Zeit typischer Baudienstleister. Ob Brunnenfassungen, Stallneubauten, ganze Käsereien, Reparaturen oder ein einfaches Einfamilienhaus: Mahler machts. In den Krisenjahren nach 1931 spielte die Firma auch eine wichtige Rolle bei der Umsetzung vieler Notstandsmassnahmen. Eine davon war der Bau des Schwimmbads Niederuzwil.

In dieser Zeit wuchs die zweite Mahler-Generation bereits heran: Max Mahler war 1920 auf die Welt gekommen.

Bevor Max Mahler allerdings in die Fussstapfen seines Vaters treten konnte, wurde auch er zu den Waffen gerufen. Das war im Jahr 1938. Er stand nun allerdings auf der anderen, der Schweizer Seite. Sein Vater hatte die Übel des Nationalsozialismus früh genug vorausgesehen und die ganze Familie einbürgern lassen. Nach seinem Aktivdienst arbeitete Max Mahler erst einige Jahre als Polier beim Bau einer grossen Kraftwerkzentrale im Berner Oberland. Laut Lohnabrechnung für 2.40 Franken pro Stunde.

Zwischenzeitlich absolvierte Max Mahler die Bauschule Aarau und schloss sie als Maurermeister ab. Danach trat er in den väterlichen Betrieb ein. Daraus war inzwischen ein stattliches Maurergeschäft geworden. Als es Max Mahler 1956 übernahm, wurden rund 17 Mitarbeitende beschäftigt.

Markus Mahler ist der Älteste seiner Generation, er kam 1961 zur Welt. Später folgten noch die Brüder Kilian, Peter und Kurt. Markus Mahler absolvierte zwei Lehren: als Vermessungszeichner und Maurer. Später folgte die Bauführerschule.

Nach den Ausbildungs- und Wanderjahren kam er 1989 zum Familienbetrieb zurück. Sein Bruder Kurt durfte schon als kleiner Knirps – jeweils vor Beginn des Kindergartens um 9 Uhr – mit dem Vater die Baustellen besuchen. Schon früh war klar: Kurt wird Maurer. Die Lehre absolvierte er bewusst nicht im elterlichen Betrieb.

Nach dem erfolgreichen Abschluss kehrte er zurück und besuchte zwischen 1989 und 1991 die Polierschule. Seit dem Abschluss der Gesellenjahre wirkt er als Mitinhaber und Baupolier bei der Gebrüder Mahler AG mit.

Bei der Übernahme durch die dritte Mahler-Generation im Jahr 1991 beschäftigte das Unternehmen vier Kundenmaurer. Dank der guten Ausbildung und einer visionären Geschäftsführung brachten die zwei Brüder das Unternehmen auf einen Wachstumskurs. Bald stand die Gebrüder Mahler AG nicht mehr nur für kleinere Maurer-Projekte, sondern für einen kompetenten Baudienstleister in den Bereichen Beratung, Planung, Bauleitung sowie Neu- und Umbauten.

100 Jahre. Eine Zahl, die nachdenklich macht. Eine Zahl, die stolz macht. Und eine Zahl, die den Blick in die Zukunft lenkt. Die Gebrüder Mahler AG feiert ihr 100-jähriges Bestehen. Unterdessen beschäftigt das Unternehmen 36 Mitarbeitende.

Mit Max Mahler kehrt die vierte Mahler-Generation in den Familienbetrieb zurück. Der 27-Jährige bringt einen reich bepackten Ausbildungs- und Erfahrungsrucksack mit, den er sich im Verlaufe seiner Ausbildungen in auswärtigen Betrieben aneignen konnte. Nach der Maurerlehre absolvierte Max die Vorarbeiter- und später die Polierschule. Anschliessend bildete er sich zum Bauführer HF weiter. In dieser Funktion und als Mitglied der Geschäftsleitung stösst er nun wieder zur Gebr. Mahler AG.